Finanzielle Unabhängigkeit: Wie Sie ein solides Vermögen aufbauen.
Autor: Oliver Schoch
Beruflich haben Sie schon einiges erreicht und sind zufrieden mit Ihren Erfolgen? Darauf lässt sich bestens aufbauen. Spätestens mit Anfang 40 ist es an der Zeit, gezielt Vermögen anzusparen. Das Kapital nutzen Sie später zum Beispiel, um die gesetzliche Rente mit einer privaten Altersvorsorge zu ergänzen – und um finanziell unabhängig zu sein. Doch wie lässt sich ein solides Vermögen aufbauen, um dies zu erreichen?
Eine gute Planung ist dabei das A und O. Erfahren Sie hier, wie ein solider Vermögensaufbau zu Ihrer finanziellen Unabhängigkeit führen kann.
Finanzielle Unabhängigkeit – was ist das überhaupt?
Was genau bedeutet finanzielle Unabhängigkeit eigentlich für Sie? Möchten Sie frühzeitig in Rente gehen, ohne Einbußen beim Lebensstandard zu haben? Oder meint finanzielle Unabhängigkeit, dass Sie sich hin und wieder etwas Schönes leisten, wie zum Beispiel eine Weltreise? Wie Sie an diesen Fragen schon erkennen, ist die Definition finanzieller Freiheit sehr unterschiedlich.
Wenn wir uns mit Umfragen und Meinungen zu diesem Thema beschäftigen, fällt auf, dass oft folgende Ziele mit finanzieller Unabhängigkeit verbunden werden:
- Früher Rentenbeginn
- Keine finanziellen Sorgen
- Ausreichende Rücklagen
- Frühzeitig Wünsche erfüllen
- Ein oder zwei Jahre eine berufliche Auszeit nehmen können
- Passives Einkommen erzielen
- Unabhängigkeit von Arbeitgebern, dem Staat oder anderen Personen
Die entscheidende Frage: Wie erreiche ich finanzielle Freiheit?
Finanzielle Unabhängigkeit erreichen Sie nicht, indem Sie Dinge auf sich zukommen lassen. Falls Sie nicht gerade eine größere Erbschaft machen, ist der solide Vermögensaufbau eine Voraussetzung, um Ihrem Ziel näher zu kommen. Im Fokus sollte eine gute Rendite in Kombination mit größerer Sicherheit stehen. Das impliziert, dass keineswegs alle Geldanlagen für den Vermögensaufbau geeignet sind. Häufiger stehen folgende Anlageformen im Vordergrund, die Teil eines strukturierten Vermögensaufbaus sind:
- Einlagen
- Fonds und ETFs
- Anleihen
- Aktien
Ebenfalls kommen zum Teil Sachwerte wie Edelmetalle und Immobilien zum Einsatz.
Vor allem Aktien und Fonds tragen beim Aufbau des Vermögens oft zu einer guten Rendite bei. Der Anlagehorizont sollte jedoch langfristig gewählt werden, damit eventuelle Verluste möglichst wieder ausgeglichen werden können. Mindestens genauso wichtig ist eine sichere und solide Basis, sodass zum Beispiel durch die Anlage in Festgelder nicht noch zusätzliche Verluste entstehen. Die Risiken des Portfolios lassen sich begrenzen, indem das Vermögen nicht komplett in Anlageformen mit guten Renditeaussichten, jedoch gleichzeitig höheren Risiken investiert wird.
Einlagen als Basis für Ihren Vermögensaufbau.
Die Begriffe Einlageprodukte, Einlagen oder Bankeinlagen meinen bestimmte Anlageformen, die als risikoarm gelten. Das sind vor allem:
Sparkonten, Tages- und Festgelder sowie einige Sparbriefe fallen unter die gesetzliche Einlagensicherung. Das bedeutet: Ihr Guthaben ist selbst bei Insolvenz der kontoführenden Bank geschützt – mindestens bis 100.000 Euro, wenn Sie sich für ein Kreditinstitut aus dem EU-Raum entscheiden. Einlageprodukte bilden somit eine solide und kaum verzichtbare Basis für Ihren Vermögensaufbau, wenn Sie finanzielle Unabhängigkeit erreichen möchten.
Strategien zum Vermögensaufbau.
Sie wissen nun, wie wichtig Einlagen als Basis für Ihren persönlichen Vermögensaufbau zum Erreichen Ihrer finanziellen Ziele sind. Darüber hinaus ist der Erfolg beim Vermögensaufbau von der richtigen Strategie abhängig, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt. Stellen Sie sich den Vermögensaufbau wie eine Torte vor, bei der die einzelnen Stücke harmonisch das Gesamtkunstwerk ergeben. Wichtige Schritte zum erfolgreichen Vermögensaufbau sind:
- Ziel definieren
- Risikobereitschaft bestimmen
- Sparen im Alltag
- Investieren
- Diversifizieren
- Erträge wieder anlegen
1. Ziel definieren.
Bevor Sie beginnen, fragen Sie sich: Was ist eigentlich mein Ziel und wie stelle ich mir meine individuelle finanzielle Unabhängigkeit vor? Die Frage ist deshalb wichtig, weil Sie anhand der Antwort wissen, wie viel Vermögen Sie später benötigen, um Ihre Ziele zu verwirklichen. Zudem stecken Sie den Zeitpunkt ab, bis zu dem Ihr Vermögensaufbau abgeschlossen sein sollte.
2. Risikobereitschaft bestimmen.
Ein wichtiger Schritt beim Vermögensaufbau ist ferner, dass Sie Ihre Risikobereitschaft definieren. Möchten Sie Risiken möglichst gering halten? In dem Fall sind andere Anlageprodukte sinnvoll, als wenn Sie sich als risikobereit bezeichnen. Es geht um die Zusammensetzung der Torte und wie groß die einzelnen Tortenstücke sind. Heißt: Je risikobereiter Sie sind, desto mehr Stücke aus riskanten Anlageklassen darf die Torte enthalten.
3. Sparen im Alltag.
Sie selbst können einiges zu einem erfolgreichen Vermögensaufbau beitragen. Im Alltag helfen oft schon kleine Einsparungen, die sich leicht realisieren lassen. Muss es wirklich immer das neueste Smartphone für über 1.000 Euro sein? Oder genügt nicht doch ein Modell zum halben Preis? Im Nu haben Sie 500 Euro eingespart, die in den Vermögensaufbau fließen können. Wie Sie sehen, hat erfolgreicher Vermögensaufbau durchaus etwas mit Ihrer Einstellung zu tun.
4. Investieren.
Ein wichtiger Baustein beim Vermögensaufbau ist natürlich das Investieren, also das Anlegen von bereits vorhandenem Kapital in ein Projekt, Unternehmen oder einen Vermögenswert. Das Hauptziel ist es, eine positive Rendite zu erzielen, beispielsweise durch Wertsteigerung, Zinsen oder Dividenden. Oftmals zielen Investitionen auf einen langfristigen Zeitraum ab, um den Zinseszinseffekt und das Kapitalwachstum zu maximieren. Investieren können Sie zum Beispiel in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder Investmentfonds – abhängig von Ihrer Risikobereitschaft und den anderen „Tortenstücken“ Ihres Vermögensaufbaus. Dies führt uns direkt zum nächsten Punkt, der Diversifikation.
5. Diversifizieren.
Eine gängige Strategie beim Investieren ist die Diversifikation, bei der das Kapital auf verschiedene Anlageklassen verteilt wird. Nehmen wir wiederum das Bild einer Torte: Die zielgerichtete Verteilung Ihres Kapitals auf mehrere Anlageformen mit unterschiedlichen Risikoklassen ist eine goldene Regel des Vermögensaufbaus. So lassen sich Risiken statistisch reduzieren und Erträge im besten Fall optimieren.
6. Erträge wieder anlegen.
Zu einer guten Strategie gehört auch, Erträge wieder anzulegen. Das führt zum bekannten Zinseszinseffekt, der übrigens häufig unterschätzt wird. Investieren Sie zum Beispiel 50.000 Euro für zehn Jahre mit einem jährlichen Zins von 4,5 Prozent und lassen sich die Zinsen einmal im Jahr auszahlen, verfügen Sie nach zehn Jahren über ein Gesamtkapital in Höhe von 72.500 Euro. Lassen Sie die Zinsen hingegen auf dem Anlagekonto gutschreiben und legen den Ertrag mit an, beläuft sich Ihr Gesamtvermögen im Beispiel nach zehn Jahren auf 77.648,47 Euro. Hier wäre das ein Mehrvermögen von über 5.000 Euro – ohne zusätzlichen Aufwand.
Was bringt mir der Vermögensaufbau wirklich?
Es ist einfach, von einem erfolgreichen Vermögensaufbau zu sprechen. Manchen Anlegern und Anlegerinnen ist das jedoch zu theoretisch. Dann hilft es unter Umständen, sich plastisch mit Zahlen vor Augen zu führen, was mit einem soliden Vermögensaufbau wirklich erreicht werden kann. Deshalb möchten wir Ihnen ein Beispiel geben, wie auch Ihr Vermögensaufbau in Zahlen aussehen könnte und Sie Ihrer finanziellen Unabhängigkeit Schritt für Schritt näher kommen.
Nehmen wir an, dass Sie einerseits 20.000 Euro auf einem Festgeldkonto anlegen und den gleichen Betrag verteilt auf mehrere Aktien investieren. Das soll für den Zeitraum von 20 Jahren geschehen. Zudem zahlen Sie für monatlich 200 Euro in einen ETF-Sparplan ein, ebenso über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg. Bei der Festgeldanlage rechnen wir mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 1,3 Prozent pro Jahr, wobei die Zinsen wieder angelegt werden. Für Aktien und ETFs kalkulieren wird mit einer jährlichen Rendite von jeweils 6,5 Prozent jährlich.
Auf Basis dieser bespielhaften Zahlen ergeben sich nach 20 Jahren in den einzelnen Sparten folgende Vermögen:
Festgeld: 25.895,18 Euro
Aktien: 70.472,90 Euro
ETFs: 96.461,48 Euro
Ihr Gesamtvermögen beläuft sich somit im Beispiel nach 20 Jahren auf über 190.000 Euro – und das bei einem eigenen Kapitalaufwand von „lediglich“ 88.000 Euro.
Fazit: Mit den passenden Produkten zur finanziellen Unabhängigkeit.
Vermögensaufbau lohnt sich! Mit den richtigen Produkten und einer guten Strategie können Sie Ihre finanziellen Ziele und Unabhängigkeit erreichen. Als Teil der Diversifikation stehen vor allem Anlageformen wie Tages- und Festgeld sowie Spareinlagen für die Sicherheit, die beim Vermögensaufbau nicht fehlen sollte. Als weitere Bausteine der Diversifikation können dann risikoreichere Anlageformen wie Wertpapiere dienen.
Über den Autor.
Oliver Schoch ist gelernter Bankkaufmann und war von 1995 bis Mitte 2008 in mehreren Banken in der Kundenberatung sowie im Wertpapier-Bereich angestellt. Seit Juli 2008 ist er als Finanzjournalist freiberuflich tätig.
In dieser Funktion schreibt er unter anderem Blogbeiträge, Ratgeber, Fachtexte und Beiträge mit persönlicher Meinung zu verschiedenen Finanzthemen. Dazu zählen zum Beispiel Geldanlagen, Vermögensaufbau, Finanzierungen und Immobilien.