Finanzen verstehen. Zukunft gestalten.
  • 31.10.2024
  • 10 Minuten

Private Vermögensverwaltung: Für wen kann es sich lohnen und warum?

Ein Interview mit Vermögensverwalter Martin Schönborn.

Foto: Rosenberger, Langer & Cie.

Wer Unterstützung bei der Verwaltung seiner Finanzen braucht und sein Geld im besten Fall auch noch vermehren möchte, der hat vielleicht schon mal darüber nachgedacht, einen Vermögensverwalter zu engagieren. Doch ab wann lohnt es sich für Privatpersonen überhaupt, einen professionellen Vermögensverwalter zu engagieren? Wann ist ein Vermögen ein Vermögen? Und was hat sich in den vergangenen Jahren in der Vermögensverwaltung verändert?

Martin Schönborn ist unabhängiger Vermögensverwalter bei Rosenberger, Langer & Cie. und steht uns im Interview als Experte zu den genannten Fragen zur Verfügung. Er hat mehr als 40 Jahre Berufserfahrung in der Vermögensverwaltung – unter anderem durch die Beratung und Betreuung von Stiftungen, institutionellen und semi-institutionellen Kunden, Unternehmen sowie Privatpersonen in Vermögensangelegenheiten.

Könnten Sie uns zunächst erklären, was Vermögensverwaltung genau bedeutet und welche Vorteile sie für Privatpersonen bietet? 

Vermögensverwaltung bedeutet, dass ein professioneller Dienstleister – in dem Fall der Vermögensverwalter – das Vermögen einer Privatperson, eines Unternehmens oder auch einer Institution im Auftrag des Kunden verwaltet.

Ziel ist es immer, das Vermögen mindestens zu erhalten und natürlich auch, es im Sinne des Kunden zu vermehren. Dazu muss sich der Vermögensverwalter mit den Zielen und Wünschen des Kunden beschäftigen und daraus gemeinsam mit dem Kunden eine Anlagestrategie ableiten.

Zu den Aufgaben des Vermögensverwalters gehört auch das Risikomanagement. Das heißt also, erst mal zu schauen, wie das Risikoprofil des Kunden ist und die Anlagen, die umgesetzt werden, dem Risikoprofil des Kunden entsprechend zu wählen. Der Vermögensverwalter übernimmt auch die weitere Überwachung des Engagements und die Reaktion auf die Finanzmärkte sowie auf Änderungen seitens des Kunden. Lebensumstände ändern sich, Wünsche und Ziele ändern sich. Darauf muss der Vermögensverwalter reagieren. Es findet also eine fortlaufende Beratung und Betreuung des Kunden statt.

Ein wesentlicher Vorteil der Vermögensverwaltung für Privatkunden ist, dass der Kunde sich nicht in die Materie einlesen muss, weil das viel Zeit und auch viel Disziplin erfordert. Er kann sich der Kenntnisse und Erfahrung des Vermögensverwalters bedienen, denn der kennt sich mit den Finanzmärkten, Anlageprodukten und wirtschaftlichen Entwicklungen aus. Auch das bereits angesprochene Risikomanagement kommt dabei wieder zum Tragen: Man versucht, im Sinne des Kunden die Schwankungsbreite zu minimieren, d. h. auch mit möglichst wenig Risiko den gewünschten Erfolg zu erzielen, und das Ganze langfristig zu überschauen und zu entwickeln.

Dabei spielt die emotionale Distanz eine bedeutende Rolle. Viele Kunden reagieren emotional, wenn der Markt tatsächlich mal 20 Prozent nach unten läuft. Dann ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das langfristige Ziel im Auge zu behalten. Das kann mithilfe des Vermögensverwalters umgesetzt werden.

Ab welchem Vermögensstand lohnt es sich Ihrer Erfahrung nach, professionelle Vermögensverwaltung in Anspruch zu nehmen?

Zum einen lohnt es sich bei komplexen Vermögen: Wenn ich verschiedene Anlageklassen in meinem Portfolio habe, wenn ich zum Beispiel außerhalb der liquiden Anlage auch Immobilien besitze, also einen ganzen Strauß von verschiedenen Anlageklassen. Da macht es Sinn, den Vermögensverwalter mit einzuschalten. Jetzt denkt man bei komplexen Vermögen an eine höhere Größenordnung ab 500.000 Euro oder ähnliches. Aber da gibt es bei uns im Haus keine Mindestgröße. Es kann auch Sinn machen, als junger Mensch, der einen Sparplan abschließt, mit einem Vermögensverwalter zusammenzuarbeiten. Es kommt immer darauf an, wie man das Ganze strukturiert. Es ist zum Beispiel wenig zielführend, für ein Vermögen von 10.000 Euro einen Strauß von Produkten zu implementieren. Denn das wird im Einzelfall zu teuer, weil man immer wieder Transaktionskosten hat.

Es ist ja auch unglaublich wichtig, im Alter oder zwischendurch immer wieder über liquides Vermögen verfügen zu können. Das schenkt Unabhängigkeit. Wenn man ein Kreditnehmer ist, der immer abhängig ist von Banken, von Darlehen, die man zurückzahlen muss, macht das auch etwas mit einem. Wenn man aber emotional frei sein kann, sagen kann, ich habe genügend Geld, ich kann das selbst in die Hand nehmen und etwas bewirken, dann ist das eine ganz andere Situation, eine ganz andere Lebensqualität.

Wie unterscheidet sich die Vermögensverwaltung von einer klassischen Anlageberatung?

Bei der Vermögensverwaltung erteilt der Kunde dem Vermögensverwalter das Mandat, das Vermögen zu verwalten und die Entscheidungen darüber selbst zu treffen. Die Entscheidungsfindung und die Verantwortung liegen dann beim Vermögensverwalter. Man schenkt also ein Höchstmaß an Vertrauen, indem man jemandem die Befugnis gibt, im Rahmen gewisser Leitplanken und im Rahmen der gesetzlichen Regelungen über sein Vermögen zu entscheiden. Der Vermögensverwalter schaut sich das also gesamtheitlich an.

Bei der Anlagenberatung erfolgt das punktuell. Oft geht es um eine Produktlösung, auf die man vom Anlageberater aufmerksam gemacht wird. Aber die Entscheidung dafür oder dagegen trifft der Kunde.

„Bei der Wahl eines persönlichen Vermögensverwalters ist es wichtig, darauf zu achten, ob der Vermögensverwalter die langfristigen Ziele des Kunden versteht und ihn ernst nimmt.“

Martin Schönborn

Worauf sollte man bei der Wahl eines Vermögensverwalters achten und wie kann ich Vertrauen zu dieser Person aufbauen?

Bei der Wahl eines persönlichen Vermögensverwalters ist es wichtig, darauf zu achten, ob der Vermögensverwalter die langfristigen Ziele des Kunden versteht und ihn ernst nimmt. Dafür ist es entscheidend, dass er sich genügend Zeit nimmt und man das im gemeinsamen Gespräch erarbeitet und viele Fragen stellt. Er sollte auch transparent sein: Wie ist die Kostenstruktur, wie sind die Abläufe, wie werden die Entscheidungen getroffen? Man muss sich als Kunde ein Bild davon machen können, wie der Vermögensverwalter arbeitet. Man sollte außerdem auf den Anlagehorizont achten, der sollte mindestens 5 Jahre betragen. Man muss alle Marktphasen gemeinsam durchstehen. Der Weg ist nicht linear, sondern unterliegt Marktbewegungen und deswegen ist ein kurzfristiges Denken da fehl am Platz. Deshalb darf man nicht nach einem halben Jahr den Erfolg erwarten, denn es geht um eine langfristige Zusammenarbeit, die partnerschaftlich geprägt ist. 

In Zeiten von Online-Brokern und Robo-Advisors: Welchen Mehrwert bietet der persönliche Kontakt zu einem erfahrenen Vermögensverwalter?

Der persönliche Austausch und der menschliche Faktor sind enorm wichtig und darin liegt auch am Ende ein wesentlicher Unterschied. Man spricht mit den Kunden sehr viel auch über persönliche Sorgen und durch dieses Vertrauensverhältnis erfährt man sehr viel über die Lebenssituation des Kunden. Der Beruf hat manchmal schon auch pastoralen Charakter. Und das ist auch das Wichtige, was wir in dieser Zeit der Digitalisierung leisten können.

Das andere ist die individuelle Lösung. In Marktphasen hat ein Robo Advisor zum Beispiel die Aufgabe, die Aktienquote immer wieder aufrechtzuhalten: Die Aktien gehen runter, das heißt, er müsste aus dem Vermögen wieder Aktien kaufen. Die Umschichtung erfolgt dann immer zugunsten der Aktienquote. Ein menschlicher Vermögensverwalter kann hingegen individuell Regelungen treffen und auch individuell vorgehen, um Risiken zu vermeiden und zu mindern oder zu umgehen. 

Welche typischen Fehler machen Privatanleger ohne professionelle Unterstützung, und wie können diese vermieden werden?

Fehler sind zum Beispiel, wenn man sich treiben und von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflussen lässt. Das ist das berühmte Fomo: Fear of Missing out. Man möchte noch schnell kaufen, merkt dann aber, der Markt fehlt, und kauft zu Höchstpreisen. Oder man verkauft, wenn der Kurs ganz unten ist, weil man Panik bekommt. Diese emotionalen Entscheidungen werden durch Vermögensverwaltung mit einer rational nachvollziehbaren Strategie vermindert.

Ein weiterer Fehler ist, dass oft nur in eine Aktie investiert wird, die gerade gut läuft: Das nennt sich mangelnde Diversifikation. Das Geld wird nicht ausreichend gestreut, um Risiken zu vermeiden.

Der Versuch, den Markt zu timen, kann auch ein Fehler sein, das heißt: Es gibt nie den perfekten Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt.

Dann sind es oft auch Unkenntnisse zu Produkten oder dass man zu spät investiert, kurzfristigen Erfolgen nachjagt, dass man Marktgegebenheiten wie Inflation unterschätzt oder auch, dass man sich selbst nicht klar ist über seine Ziele und die eigene Risikobereitschaft.

Vermeiden kann man diese Fehler durch eine strategische, disziplinierte Herangehensweise, durch langfristiges Denken, Diversifikation, Risikomanagement und solide Kenntnis von Anlageprodukten. Das sind die Erfolgsfaktoren, und das bringt eine professionelle Vermögensverwaltung mit sich.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung einer individuellen Anlagestrategie für Ihre Kunden vor?

Der Kunde mit seinen Wünschen und Zielen steht absolut im Mittelpunkt. Das heißt, wir müssen in Erfahrung bringen, welche Erwartungen und welche langfristigen Ziele der Kunde hat.

Dann baut man verschiedene Töpfe auf: ein Topf in die Altersversorgung, ein Topf vielleicht in die Erreichung oder Umsetzung von bestimmten persönlichen Zielen. Das können Anschaffungen sein oder ein teures Hobby. Das ist individuell. Wir sprechen über die Risikobereitschaft, um zu sehen, welche Produkte oder welche Umsetzung in Frage kommen und für den Kunden geeignet sind.

Als Nächstes kläre ich den Zeithorizont und den Liquiditätsbedarf. Also: Wann braucht der Kunde Geld? Entsprechend muss die Aktienquote gesteuert werden. Es wird erörtert, ob es bereits Verbindlichkeiten gibt, ob Immobilien vorhanden sind, um den Kunden kennenzulernen, die Einnahmequellen und die Struktur kennenzulernen und den Kunden persönlich abzuholen. Ideal ist dabei eine Kombination aus Finanzplanung und Vermögensverwaltung.

Danach wird die Strategie festgelegt, indem man überlegt, wie man das Vermögen aufteilt und streut. Außerdem kommen die Wünsche des Kunden hinzu, ob nach ethischen Aspekten, also zum Beispiel in nachhaltige Anlagen, investiert werden soll.

Das Risikomanagement ist immer ein wichtiger Punkt bei der Strategie, denn die Umsetzung und das kontinuierliche Monitoring – wir berichten vierteljährlich – ist unsere gesetzliche Auflage. Die Strategie passen wir nach Bedarf an, also je nach Lebensbedingungen, Zielen und so weiter.

Wie beeinflussen aktuelle Markttrends und wirtschaftliche Entwicklungen Ihre Anlageentscheidungen?

Die spielen eine große Rolle. Wir haben die Markttrends und die wirtschaftlichen Entwicklungen immer im Auge. Zum Beispiel die Zinssenkungen durch die Notenbanken. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Renten, also auf festverzinsliche Anlagen. Hier haben wir zum Beispiel die Anlagelaufzeit verlängert. Das bedeutet: Wenn die Zinsen sinken, steigen die Kurse der Renten. Dieses Umfeld hat dazu geführt, dass wir auch Anpassungen in der Strategie bei Renten durchgeführt haben.

Wenn bestimmte Wirtschaftszweige sich sehr gut entwickeln, schauen wir, ob man hierauf verstärkt den Fokus legt. Wir haben den Auftrag, uns über alle Marktgegebenheiten zu informieren, das Geschehen ökonomisch, politisch, geopolitisch zu verfolgen und die Auswirkungen auf die Portfolien unserer Kunden im Blick zu haben.

Wie gehen Sie mit Marktvolatilität und wirtschaftlichen Krisen um? Welche Ratschläge geben Sie Ihren Kunden in unsicheren Zeiten?

Wir betreiben da ein aktives Risikomanagement, so zum Beispiel im Jahr 2022, als die Märkte sehr stark gesunken sind.

Man sieht sich an: Wie ist das Umfeld, welche Risiken gibt es und sind die Risiken so, dass ein Eingreifen notwendig ist? Das kann man durch verschiedene Arten machen, zum Beispiel durch Steuerung der Anlageklassen – also dass man die Aktienquote reduziert oder dass man auch z. B. Derivate einsetzt, um Absicherungsstrategien zu implementieren. Ziel ist es, dieser Ungewissheit etwas entgegenzusetzen, um die Volatilität nicht in Gänze zu erfahren, sondern Boden reinzubekommen, abzuwarten und dann wieder einzusteigen. Risikomanagement heißt dann, die Volatilität, also diese Schwankungsbreite, zu minimieren.

Welche Kosten sind mit der Beauftragung eines Vermögensverwalters verbunden?

Das ist sehr unterschiedlich. In der Regel nehmen Vermögensverwalter einen Prozentsatz im niedrigen einstelligen Bereich des verwalteten Vermögens als Grundhonorar. Dann kann es noch ein erfolgsabhängiges Honorar geben, das ab einem gewissen Punkt anfällt. Das wird individuell mit dem Kunden festgelegt.

Wenn die Vermögensverwaltung ausschließlich aus einem vermögensverwaltenden Fonds des Verwalters besteht, wird dieser durch den Fonds bezahlt und der Kunde erhält keine Honorarrechnung.

Wichtig ist, dass man den Anlegern immer transparent darlegt, welche Kosten bei der Vermögensberatung wodurch entstehen.

Sie betonen die Bedeutung von Unabhängigkeit in Ihrer Beratungsphilosophie. Warum ist das so wichtig, und woran erkennen Kunden einen wirklich unabhängigen Berater?

Ein unabhängiger Berater ist nicht abhängig von Produktanbietern, also von Banken, von Versicherungen oder sonst jemandem, der Produkte kreiert und vertreibt. Er verfügt über eine breite Palette von Angeboten und muss nicht im Interesse eines Hauses oder einer Organisation handeln.

Unabhängig ist ein Berater auch nicht, wenn die Bezahlung über Provisionen erfolgt, das heißt der Kunde zahlt mit Kauf eines Produktes zum Beispiel Ausgabeaufschläge und fängt so schon mal mit einer niedrigeren Summe an zu investieren. 

Was sollten junge Menschen beachten, die mit dem Vermögensaufbau beginnen möchten? Ist professionelle Beratung von Anfang an sinnvoll?

Da gibt es zwei Aspekte, die man in Betracht ziehen sollte. Einmal der zeitliche Aspekt: Wenn man früh anfängt, besteht ein langer Anlagehorizont, das heißt, man kann über einen längeren Zeitraum auch höhere Risiken eingehen und eine höhere Rendite erwarten. Früh anzufangen, heißt auch: Nutzung des Zinseszinseffektes. Der Zinseszinseffekt ist enorm wichtig, weil man hierdurch deutlich mehr Ertrag generieren kann.

Der zweite Gesichtspunkt ist die finanzielle Bildung. Man muss sich mit diesen Dingen und den wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen. Das kann man auch erreichen, wenn man das Ganze über einen Vermögensverwalter abwickelt. Man hat dadurch immer Menschen, die mit einem persönlich sprechen, Auskunft geben und für Transparenz sorgen.

Sie haben umfangreiche Erfahrung mit Stiftungen und institutionellen Kunden. Welche Strategien aus diesem Bereich können auch für Privatpersonen interessant sein?

Stiftungen und Institutionen verfügen immer über ein rationales Anlagekonzept, also eine Strategie. Das ist auch für Privatpersonen von immenser Bedeutung. Man denkt an die emotionale Getriebenheit bei verschiedenen Marktentwicklungen. Da ist es wichtig, sich zu disziplinieren. Wir sind oft angehalten, den Privatanleger davon abhalten zu müssen, zu früh über das Geld zu verfügen, wenn der Markt nach unten geht. Die Strategie ist also essenziell.

Ein anderer Aspekt ist der Anlagehorizont. Stiftungen und Institutionen haben einen endlosen Anlagehorizont. Sich diese Zeit auch zu geben, ist enorm wichtig. Deswegen muss der Privatanleger im Rahmen der Strategie unterscheiden: Über welche Mittel muss ich verfügen, wann muss ich verfügen und was kann ich langfristig anlegen? Und das, was man langfristig anlegen kann, das sollte man auch so belassen.

Dann sollte man sich als Privatperson damit beschäftigen, ob man ordentliche Erträge braucht, zum Beispiel aus Zinseinnahmen, oder ob man über Kursgewinne die Erträge generieren kann, die man benötigt. Da kann man sehr viel von Stiftungen und von institutionellen Anlegern lernen in Bezug auf die Strategie, auf die Disziplin, auf die Dauer. Nicht ad hoc zu handeln, sondern dem Ganzen auch einen Rahmen zu geben und mit einer gewissen Ruhe und Bedächtigkeit zu agieren.

„Als Vermögensverwalter kommt es meines Erachtens stark darauf an, die Brücke zwischen personalisierter Beratung und technologischer Lösung zu schaffen.“

Martin Schönborn

Nach über 40 Jahren in der Branche: Wie hat sich die Vermögensverwaltung im Laufe der Zeit verändert, und welche zukünftigen Herausforderungen sehen Sie?

Es ist so, dass die Vermögensverwaltung immer mehr der Regulierung unterliegt. Das hat stark zugenommen. Die Kundenbedürfnisse haben sich auch sehr stark verändert. Es war früher so, dass die Kundenbeziehungen eher durch Vertrauen und Loyalität geprägt waren. Heute steht mehr die Selbstbestimmtheit im Vordergrund. Man ist mehr informiert, hat durch Internet und Online-Banking einen Zugang, kann sich sein Depot täglich anschauen. Dadurch kann aber auch die Nervosität steigen, was man früher nicht hatte.

Als Vermögensverwalter kommt es meines Erachtens stark darauf an, diese Brücke zwischen personalisierter Beratung und technologischer Lösung zu schaffen. Man muss agil bleiben, sich an die Technologien und Trends anpassen, aber dennoch weiterhin den Fokus auf den Menschen setzen. 

Abschließend: Was ist der wichtigste Rat, den Sie jemandem geben würden, der überlegt, einen Vermögensverwalter zu engagieren?

Der wichtigste Rat ist, sich mit dem Vermögensverwalter persönlich auseinanderzusetzen, das heißt auch persönlich mit ihm zu sprechen und ihn kennenzulernen. Er muss die eigenen langfristigen Ziele verstehen.

Ich empfehle auch darauf zu achten, ob der Vermögensverwalter unabhängig ist. Das heißt: Steht er außerhalb eines Geflechtes von Anbietern und Produzenten? Kann er selbstständig handeln, hat er eine breite Produktpalette? Ist er transparent hinsichtlich der Umsetzung?

Auch die Gebühren und Kosten sind eine ganz wichtige Sache, die zum Erfolg mit beiträgt. So kann sich auf lange Sicht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ergeben. Wenn ich einen Vermögensverwalter aufsuche oder jemanden beauftragen möchte, dann muss ich davon ausgehen, dass es sich immer um eine langfristige Beziehung handelt und man gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen muss.

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